FVC 2011
Glühwein-Abend am Ende des Jahres 2011
Zum nun schon traditionellen Glühweinabend trafen sich (fast) alle Clubmitglieder im Clubstudio im Haus Herbstzeitlos
v.l. hinten: Horst Hinz, Josef Raab, Eberhard Stolz, Marianne Stein, Paul Riedel, Helmut Drabe, Gerhard Jörgens, Achim Pietschmann, Karl Fischer, Helmut Krah, Gerhard Lützenbürger, Hans Exner, Lothar Scholz, Horst Thomas, Hans-Peter Gebhardt, Dieter Kopelke
v.l. sitzend: Günter Bohnen, Harald Frank, Heinz Schmidt, Doris Krah, Klaus-Dieter Haberkamm, Theresia Ax, Heike Kadereit
fehlt: Hans Dlugay, Hans Schwarzinger, Horst Braunert, Heinrich Bruch, Karl-Josef Schuster, Helmut Wied
Und wieder war es so weit: Beim letzten Abend des Filmerjahres, dem traditionellen Glühweinabend holte Clubleiter Hans-Peter Gebhardt bedeutungsvoll die Urkunden aus einem Umschlag. Es sind wie immer drei Urkunden, und bei sechs Filmen, die zur Auswahl standen, mussten drei Autoren sich mit den undankbareren Plätzen begnügen. Dennoch können sie, so sagte Hans-Peter, stolz sein, in diesem Jahr zu den Besten des Clubs zu gehören, auch wenn’s nicht zu einem der vorderen Plätze gereicht hat.
Heinz Schmidt bekam den 6. Preis mit 4,202 Punkten für seinen Film „Zypern“, einen Reisebericht über seine Reise zur Basikila des Crysopolitissa, dem Arschäologischen Park mit prachtvollen Bodenmosaiken und zu den Königsgräbern, nur Aphrodite, die Schaumgeborene stieg nicht aus dem Meer.
Für seinen Film „Kleine Wolkenreise“ wurde Gerhard Lützenbürger mit dem 5. Preis bei 4,702 Punkten ausgezeichnet. Es ist eine schöne Idee, eine Ballonfahrt zum Anlass zu nehmen, verschiedene Orte und Ereignisse des Siegerlandes zu verknüpfen, auch wenn das in der Realität so nicht möglich ist.
Gerhard Jörgens nimmt uns mit „Von Lima nach Arequipa“ in Peru, den zweiten Teil seiner Reise mit
interessanten Einblicken und tollen Perspektiven. Dabei sind die Scharrbilder (Geoglyphen) in der Wüste bei Nazca, die zum Weltkulturerbe zählen, und von Maria Reiche vor der Zersiedelung bewahrt
wurden genau so wie das Kloster Santa Catalina in der Stadt Arequipa in den Anden auf über 2300 Metern Höhe. Er bekam mit 5.167 Punkten den 4. Preis.

Nur wenig darüber mit 5,179 Punkten lag Harald Frank mit seinem Film „Ort ohne gleichen„ und dem 3. Preis. Er nimmt uns mit zur Alhambra in Granada, Spanien einer bedeutenden Stadtburg auf dem Sabikah-Hügel als eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst. Die Alhambra ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe. Die besonderen Blickwinkel auf die Architektur zeichnen den Film aus.
Der zweite Preis mit 5,917 Punkten bekam Doris Krah für „Sommertage an der Iller“
Einen schön anzusehenden Bericht über den Fluss und seine Umgebung mit idyllischer Landschaft und wichtigen Orten. Kristallklares Wasser, Blumen aus ungewöhnlicher Perspektive, bestechend scharfe Aufnahmen, die Natur in ihrer besten Art dargestellt.
Helmut Krah ist der Sieger der mit 6,476 Punkten und damit ist sein Film „Dresden eine sehenswerte Stadt“ der Film des Jahres 2011. Die Bildausschnitte, Schnitt und auch die Information sind sehr gut gelungen, alles mit fantastisch scharfen Aufnahmen. Die Clubmitglieder bekundeten mit langanhaltendem Beifall ihre uneingeschränkte Zustimmung.
50 Jahre Film- und Video-Club Siegerland
63. Hessische Autoren Filmfestspiele HAFF
22. – 23. Oktober 2011
im Haus Patmos in
Siegen-Geisweid
Begrüßung
Gratulanten
Technik
Die Jury
Leiter Dr. Stephan Vogel, Wiesbaden;
Heike Kadereit Netphen; Herbert Du Bois, Eschborn; Eva Schulmeyer, Waiblingen; Dr. Karlheinz Timtner, Bad Homburg
Neu: Runde kommunikative Tische
Alle Sieger
Regio Darmstadt / Wetzlar
Siegerländer Filmer stark vertreten
Filmclub wird 50
Bei regionalen Filmfestivals, die an zwei Samstagen im Oktober in Darmstadt und Wetzlar stattfanden, sind alle Filme von den Autoren des Film- und Video-Club Siegerland ausgezeichnet worden. Ein schöner Erfolg für intensive und kontinuierliche Clubarbeit meint Clubleiter Hans-Peter Gebhardt. Dabei sticht ein Film durch höchste Qualität heraus: „Hautnah“ von Achim Pietschmann (Netphen). Er nimmt uns hautnah mit zu einem Nest eines Stieglitz-Paares das mit Eiern bereits belegt ist. Durch einen späten Heckenschnitt hatte er es versehentlich freigelegt und sich so einen hervorragenden Einblick verschafft. Genaue Beobachtung und kenntnisreiche Kommentierung lassen den Zuschauer teilhaben am Familienleben der bunten Vögel, bis die Jungen das Nest verlassen. Füttern und den Kot der Kleinen wieder einsammeln, all das sehen wir, und in den kurzen Pausen, da die Vogelmutter ihren Platz verlässt schaut die Kamera tief ins Nest, zeigt den Fortschritt beim Brüten und Wachsen. Die Jury lobte besonders die guten Aufnahmen und den informativen und manchmal auch humorvollen Kommentar. Ein erster Preis war der hochverdiente Lohn.
Ebenfalls einen ersten Preis erhielt Dieter Kopelke (Siegen) für seinen Film „grün – gelb – blau – rot“. Er zeigt sehr ausführlich das Einschließen der Bleiglasfenster der Ev. Luth. St. Christophorus Kirche zu Siegen zwischen zwei Doppelscheiben. Der Ausbau der Scheiben ist immer schwierig bei altem Glas. Hier geht die Kamera ganz nah heran, die Augen und die Gedanken können nicht abschweifen – eine Aufnahmetechnik, die der Autor den ganzen Film hindurch beibehält. Reinigen, kürzen und dann das Einfügen in die beiden Iso-Scheiben, wer hätte gedacht, welch ein Aufwand hier notwendig ist. Schließlich kommen die Fenster wieder in die Kirche und der Eindruck ist wie früher: Der gekürzte Rand verschwindet in den Fensterrahmen. Die Jury lobte die Genauigkeit dieser ganz besonderen Reportage.
In den Wald nimmt uns Lothar Scholz (Netphen) mit bei „Mythos Wald“, aber nicht der Wald sondern die Tiere des Waldes sind seine Hauptdarsteller. Hier sind es besonders die großen Tiere des Rothaargebirges wie Hirsche in der Brunftzeit. Es ist schon ein faszinierendes Spektakel, was die mächtigen Tiere jedes Jahr erneut vorführen, wenn ihre Hormone Fortpflanzung signalisieren. Und der Wald ist voller Brunftschreie. Es braucht schon sehr viel Geduld, um solch spektakuläre Aufnahmen einzufangen. Da führt das Schwarzwild beinahe schon ein Schattendasein, wird in eine Nebenrolle verdrängt. Ein zweiter Preis ist der verdiente Lohn.
Paul Riedel (Kreuztal) zeigt mit „Lhasa, die heilige Stadt“ wie bunt diese für uns so fremde Welt ist. Durch den chinesischen Einfluss ist vieles modernisiert worden, aber die heiligen Stätten der Tibeter sind erhalten geblieben und haben nichts von ihrer Faszination verloren. Und wenn man Tibeter vom Lande sieht, für die der rege Autoverkehr ganz fremd ist, dann hat uns der Autor in eine andere Zeit mitgenommen. Auch wenn es ein wenig befremdet weil Touristen an den wartenden Gläubigen vorbei in den Tempel geführt werden. Auch hier hat die Jury einen zweiten Preis vergeben.
Zu den Anfängen des Tango nimmt uns Gerhard Jörgens (Siegen) mit. In seinem Film „Wenn ich tanze, weine ich nicht“ gibt er zunächst einen geschichtlichen Abriss der Entstehung mit, zeigt in alten Bildern die Massen von Einwanderern die aus Europa ins Land fluteten, die Armut vieler Bewohner im Hafenviertel „La Boca“ die bunten Häuser, die doch nur aus Wellblech sind. Dabei führt er uns immer weiter ins Heute bis schließlich zu einer sehenswerten Tango-Schow die Tanz, Artistik und Ästetik vereint. Auch hier sprach sich die Jury für einen zweiten Platz aus.
„Trotz Stacheldraht und Mauer“ finden sich die Chöre aus (Siegen) Sohlbach-Buchen und Rossbach/Sachsen seit nunmehr 50 Jahren immer wieder zusammen. Doris und Helmut Krah (Siegen) beobachten das Treffen sogar mit zwei Kameras, fragen Zeitzeugen und besuchen natürlich das große Konzert, denn Musik kennt keine Grenzen. Kurz nach den ersten beiden Treffen 1060/1961 verhinderte die Mauer beidseitige Reisen. Ein dritter Preis war die Auszeichnung für diesen bewegenden Film.
Ebenfalls mit einem dritten Preis wurde Horst Hinz bedacht. Er nimmt uns mit „Abseits der Wege“ dorthin wo sich Hirsche auf die Brunft vorbereiten, sich beäugen, die weiblichen Rudel schon einmal in Augenschein nehmen. Alles ist in gespannter Erwartung auf den starken Hirsch, der sich als Platzhirsch beweist und die Gunst der Hirschdamen erlangen wird. Aber auch Muffelwild und andere Tiere finden wir abseits der Wege in diesem schön anzuschauenden Film.
Ganz besonders freut Karl Fischer vom Vorstand des Film- und Video-Club Siegerland, dass erste und zweite Preise eingeladen sind zum Landesfilmfestival, das am 22. und 23. Oktober in Siegen-Sohlbach im Haus Patmos veranstaltet wird. Die Siegerländer Bevölkerung ist hier zum 50-jährigen Bestehen des Clubs zu Filmveranstaltung am Samstag ab 14 Uhr und am Abend ab 20 Uhr zum Jubiläumsfest eingeladen. Am Sonntag geht’s weiter ab 10 Uhr mit Filmen, bis endlich gegen 16 Uhr die Preise vergeben werden.
Eine traurige Nachricht:
Plötzlich und unerwartet ist unser Clubkamerad
Friedhelm Becker
verstorben. Er gehörte dem Club seit vielen Jahren an, filmte in Hilchenbach das Haus, das auf einen anderen Standplatz gesetzt wurde, ein wahres Zeitdokument.
In den letzten Jahren pflegte er seine an den Rollstuhl gefesselte Frau.
Zuletzt sahen wir die beiden bei unserer gemeinsamen Wanderung im Langenbachtal und im Haus Patmos. Zum Clubabend mit Werner Liesmann und seinen Brasilien-Projekt-Film war er auch dabei - natürlich, denn er kam immer wenn's irgend möglich war.
Die Familie wird viel Kraft brauchen. Wir sind mit unseren Gedanken bei ihnen.
BFF Lokalchronik 2011 in Straubing
Bericht von Dieter Volk, Wetzlar (Niederbiel)
- familiär, lebendige Jury-Diskussion und keine Hektik –
so erlebte ich die drei Tage in Straubing. Karl Heinz Maier, der Klubleiter und Ausrichter des Wettbewerbs hatte mit seiner bestens motivierten Mannschaft vom Amateurfilmclub Straubing alles optimal vorbereitet. Bereits seit 31 Jahren richtet der AFC Straubing Bundesfilmfestivals aus. Die eingespielte Technik-Mannschaft hatte keine Mühe, sowohl 4:3-PAL Videos, als auch Filme in full HD immer in optimaler Qualität und gutem Ton zu projizieren. Dass eine Veranstaltung dieser Art nur unter tatkräftiger Mitwirkung der „Club- Damen“ funktioniert, ist sicher keine neue Erkenntnis –hier konnte sich jeder davon überzeugen, dass es diese selbst gebackenen Kuchen und Torten locker mit allen anderen in der Republik aufnehmen konnten.
Die fünf Jurorinnen und Juroren, Agi Fleischmann (Hirschaid), Ute Krämer Hierl (Nürnberg), Konrad Neumann (Tettnang), Michael Thürmer (Berlin) und Dieter Volk
(Wetzlar/Niederbiel) hatten Gelegenheit, ausreichend über die Filme zu sprechen. Und dabei gab es in manchen Fällen durchaus unterschiedliche Betrachtungen. Diese Tatsache ist immer eine gute Voraussetzung, damit es für anwesende Autorinnen, Autoren und auch Zuschauer erkennbar wird, aus welchem Grunde die Jury einen Film für Teilnehmer-Urkunde, Bronze, Silber oder Gold bewertet. Bezüglich „unterschiedlicher Sichtweise“ gab es dann auch schon mal den einen oder anderen Gimmick, wie zum Beispiel auf die Frage von Martin Kochlöffel: „Konrad, wie hast Du das gesehen“, antwortete dieser: „ganz anders, aber trotzdem ähnlich!“
Obwohl man es bei einem Bundesfilmfestival eigentlich nicht erwartet, immer wieder war mal festzustellen, dass sich manche Kritik der Jury auf die Grundlagen der Filmgestaltung, Schnitt und Vertonung bezog. Sollten die mehr oder weniger kleine Mängel doch bereits auf unteren Wettbewerbsebenen und in den Clubs angesprochen werden. Denn hier hat man danach noch genügend Gelegenheit Korrekturen vor zu nehmen. Alles in allem war es ein ausgewogenes Festival, das sich nicht zuletzt auch in den Bewertungen wieder spiegelte:
13 Teilnehmerurkunden, 13 Bronzemedaillen, 14 Silbermedaillen, 3 Goldmedaillen. 4 Filme wurden zur DAFF gemeldet.
Erfolge beim Regionalen Filmfestival in Hanau
Mit drei Filmen nahmen die aktiven des Film- und Video-Club Siegerland am Regionalen Filmfestival in Hanau teil. Es wurde ausgerichtet vom Film-Foto und Videoclub Hanau am 27.02.2011 in der Reinhardskirche. Wir sahen ein Vielfältiges Programm mit Filmen aus vielen Genres. Mit dabei der Reisefilm von Hans Exner: Wenn die Heide blüht. Mit einer Wandergruppe besuchte er die Lüneburger Heide und die Stadt Lüneburg mit seinen alten und schmucken Häusern dem alten Kranen und vielen Eindrücken aus der alten Salzstadt.
Dann ging’s noch einmal in die Heide – farbenfroh und vielschichtig, bis hin zum Schäfer mit seinen Heidschnucken. Ein dritter Preis war der verdiente Lohn.
Mit zu den Autoren gehörte auch Paul Riedel mit seinem Film Der letzte Weg. Er nimmt uns mit nach Katmandu zur Feuerbestattung am heiligen Fluss. En Thema, das sicher nicht jeden erfreut, aber es ist nun einmal so dort Brauch. Die Bilder sind eindrucksvoll und der Kommentar führt behutsam ein in ein uns sehr fremdes Ritual.
Auch Paul Riedel bekam einen dritten Preis zuerkannt, und auch die Einladung zum Landesfilmfestival am 19.03-11 nach Offenbach.
Dann war noch Dieter Kopelke mit seinem Film Leben und Leiden vertreten. Er beschreibt das Leben und Leiden der Bäume, das Gedächtnis des Baues, mit dem es uns alles Wesentliche im Leben eines Baumes zeigt; wobei wir das Gedächtnis aber erst lesen können, wenn der Baum geerntet geschlagen haben. Für diesen Film gab’s einen zweiten Preis und auch die Einladung zum Landesfilmfestival nach Offenbach.
Herzlichen Glückwunsch den Autoren zu den Preisen, und beim nächsten Festival viel Erfolg.